
Tobelbrücke

update Januar/2025
Aufgrund einer Einsprache der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL-FP) gegen das ursprüngliche Projekt hatte das Verwaltungsgericht entschieden, dass dieses überarbeitet werden müsse, um mit den Schutzzielen des Küsnachter Tobels in Einklang zu stehen. Inzwischen liegt gemäss den Informationen der Gemeinde ein neues Projekt vor, welches diesen Zielen gerecht wird.
Entsprechend wurde der Brückenstandort gegenüber dem alten Projekt um rund 200 m Tobel aufwärts verschoben, was zu einer Reduktion der Spannweite von 180 m auf 130 m führt. Zudem wird die Brücke als Seilbrücke ausgebildet, wodurch auf störende Pfeiler und seitliche Abspannungen verzichtet werden kann. Die Brücke verläuft auf einem Drittel der Länge über den Baumkronen und weist am höchsten Punkt eine Höhendifferenz von 44 m zum Tobel auf. Die beiden Zugänge zur Brücke befinden sich ebenfalls im Wald und werden durch naturnahe Gehwege erschlossen. Somit kann der Panoramaweg Pfannenstiel ideal über die neue Tobelbrücke erschlossen werden.
Gemäss der Gemeinde wurde eine entsprechende landschaftliche Beurteilung des überarbeiteten Projekts durch das Büro Quadra erarbeitet. Das Gutachten der Natur- und Heimatschutzkommission des Kantons Zürich (NHK) anerkennt, dass das vorliegende Projekt die negativen Auswirkungen des Bauwerks auf das Küsnachter Tobel auf ein Minimum reduziert.
Das aktuelle Terminprogramm sieht vor, dass mit dem Bau der Brücke im Herbst 2025 begonnen werden könnte, sofern gegen das voraussichtlich im Frühjahr 2025 öffentlich aufliegende Projekt nicht wieder Einsprache erhoben wird.
update Mai/2023
Gemeinderat will Tobelbrücke schon nächsten Sommer bauen
(Zitat Tagesanzeiger vom 17.05.23)
Der TA meldet: Nach mehreren Anläufen glaubt der Gemeinderat nun eine Lösung gefunden zu haben, um die langersehnte Brücke über das Tobel umsetzen zu können.
Vorbehalten bleibt ein allfälliger Rekurs der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und die Bewilligung des Kantons
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Tobelbrücke bleibt eine Hängepartie
Die Gemeindeversammlung hat am 18. Juni 2018 den Bau einer Hängebrücke über das Küsnachter Tobel (gestiftet von einem inzwischen verstorbenen Küsnachter) im Rahmen einer Teilrevision des kommunalen Richtplans mit deutlicher Mehrheit angenommen. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SLS) hat den von der Gemeinde abgewiesenen Rekurs an das Baurekursgericht des Kantons Zürich weitergezogen und nach dessen negativen Bescheid weiter ans Verwaltungsgericht. Im Juni 2020 hat das Verwaltungsgericht in zweiter Instanz angeordnet, dass die Gemeinde ein Gutachten der Natur- und Heimatschutz-Kommission (NHK) sowie eine Rodungsbewilligung einholen muss.
Das Verwaltungsgericht ist in den meisten Punkten der Gemeinde gefolgt und hat bestätigt, dass die geplante Brücke sich mit dem Schutz des Küsnachter Tobels in Einklang bringen lässt und der Schutzumfang nicht beeinträchtigt wird. Das wichtige Argument einer erleichterten Verbindung zwischen den Quartieren Allmend und Itschnach hat das Gericht ebenso als berechtigtes Anliegen bestätigt. Hingegen kommt das Verwaltungsgericht zum Schluss, dass, obwohl die Tobelbrücke von filigraner Gestalt sei und von aussen nicht einsehbar ist, es sich um ein solides, unübersehbares Bauwerk handelt. Das heisst, dass gemäss Verordnung die Brücke als «grössere Baute» gilt, für welche im Bereich von Schutzobjekten ein Gutachten der NHK verlangt wird.
Inzwischen hat die Gemeinde die Baupläne mit Hilfe von zwei Ingenieurbüros überarbeitet und die Brücke weiter talaufwärts verschoben, zudem soll sie kürzer werden: Statt 180 Meter nur noch 140 Meter. Doch im Juli 2022 wurde bekannt, dass die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz auch die neue Variante nicht toleriert. «Auch diese Fussgängerbrücke ist nicht landschaftsverträglich», heisst es in der entsprechenden Medienmitteilung. Denn am neuen Standort würden die Schutzziele des Küsnachter Tobels ebenfalls erheblich verletzt.
Der Gemeinderat ist jedoch überzeugt, dass sich eine redimensionierte Tobelbrücke am neu eruierten Standort mit den Vorgaben des NHK-Gutachtens beziehungsweise mit den Schutzzielen für das Küsnachter Tobel vereinbaren lässt und will seine Planung weiterführen.
Das BFK hatte sich seinerzeit bei der Abstimmung über die Tobelbrücke im Jahr 2018 für Stimmfreigabe entschieden.
Stand: August 2022/cb